Nervige Fragen zum Baby: Wie darauf reagieren?

Es gibt so Tage, an denen bin ich mal mehr, mal weniger gut drauf. Oft steht und fällt der Gemütszustand mit der Nacht. Ich denke da bin ich nicht allein. Allerdings ist es total blöd, wenn dann auch noch nervige Fragen gestellt werden und man das Gefühl hat, als (Hebammen)Mutter nicht für voll genommen zu werden…

Gestern war ein Tag, an dem war ich weniger gut drauf, sehr gereizt und einfach erschöpft. Dank meines kleinen Mannes, der in der Nacht alle 1,5-2 Stunden gestillt werden wollte, obwohl er doch sonst schon so super toll und lange geschlafen hat. Das ist natürlich sehr anstrengend, aber okay. Wird sicher nur eine Phase sein.
Beim Sonntags-Kaffeetrinken bei Schwiegermama in Spe war unter anderem eine Frau, die ebenfalls Oma geworden ist. Dieser kleine Junge ist 1 Woche vor meinem Baby geboren und wird nicht (mehr) gestillt. Das mich Fragen und Vergleiche erwarten würden, war mir sofort klar.
Da mein Baby in der Nacht schlecht geschlafen hatte und sehr unruhig war, wollte ich ihm so viel Nähe geben, wie möglich. Also ist für mich das Tragetuch die beste Möglichkeit, zumal wir alle bei schönem Wetter spazieren gehen wollten. Während des Spaziergangs ging es dann auch schon los.

Wieso möchte er überhaupt so oft essen? Unser Lütter isst nur alle 4 Stunden!

Gedacht: Jaaaaa, wieso ist das wohl so? Dein Enkelkind bekommt alle 4 Stunden die mega sättigende 1er- Folgemilch und mein Kind wird VOLL gestillt.
Gesagt: Ah ok, das ist aber nicht ungewöhnlich, dass Kinder dank der Flaschennahrung länger satt sind, als vollgestillte Kinder.

Achsooo, du stillst noch. Ja dann ist das ja klar. Meine Tochter war total kaputt und mit den Nerven am Ende. Deswegen hat sie mit dem Stillen aufgehört, obwohl der Lütte das super gemacht hat.

Gedacht: What????? Klar logisch!
Gesagt: Naja, kaputt und manchmal mit den Nerven am Ende bin ich auch.

Was, mit 3 Monaten schläft eurer noch nicht durch? Unser Lütter schläft fast 12 Stunden durch und dabei ist er doch nur 1 Woche älter.

Gedacht: Tiiiief durchatmen, nichts anmerken lassen, nicht ausrasten. Euer Lütter bekommt auch die wundervolle 1er-Nahrung, während mein Kind NUR die schnöde Muttermilch bekommt.
Gesagt: Oh wie cool, die glücklichen Eltern. Wobei das alles nur eine Gewohnheitssache ist. Zumal ich 5-6 Stunden Schlaf am Stück schon fast als durchschlafen akzeptieren würde.

Bekommt er in dem Tragetuch überhaupt Luft?

Gedacht: Herr?! Himmel…. Gehirn… bitte… sofort…
Gesagt: Nein, natürlich nicht. Deswegen trage ich ihn auch total gerne so.
Gedacht: Ok, das war etwas frech. Aber besser als mein erster Gedanke! Und sorry: Doofe Frage, doofe Antwort.

Wieder zu Hause angekommen, habe ich dann mein Baby gestillt. Nach knapp 10 Minuten war die Mahlzeit damit beendet. Und weiter ging es…

Woher weißt du denn, dass der Lütte satt wird. Du hast ja keine Skala auf der Brust wie auf einer Flasche.

Gedacht: Okay, ernsthaft jetzt? Du isst doch auch nicht mehr aus der Flasche oder hast eine Skala auf deinem scheiß Teller.
Gesagt: Woher weißt du denn, dass du satt bist, wenn du gegessen hast?
(Der Satz kam lustig an, also war mein Ton anscheinend ganz ok.)

Was, eurer kann noch nicht gezielt nach Spielzeug greifen? Dabei ist er doch nur 1 Woche jünger als unser Lütter.

Gedacht: 21, 22, 23, 24… ich glaub es hackt! (Und etwas, dass ich jetzt nicht niederschreiben werde)
Gesagt: Tja, so unterschiedlich sind DIE LÜTTEN halt.
(Stille! Aha, der Groschen ist also gefallen, wenn auch seeeeehr laaaangsam!)
Das war nur ein kurzer Auszug aus den Fragen, die mir/uns seit der Geburt immer wieder gestellt werden. Ich würde von mir behaupten, dass ich ein sehr freundlicher Mensch bin. Jedoch war das an diesem Tag wirklich schwer. Auch wenn ich meine Gedanken nicht ausgesprochen habe, hat man mir an meinem Gesicht sehr wohl angesehen, dass ich nicht nur das Gesagte gedacht habe. Aber es geht mir einfach so mega auf den Zeiger. Kinder sind in ihrer Entwicklung unterschiedlich. Genauso werden die Kinder anders ernährt. Ich habe nichts gegen Flaschennahrung. Aber diese mit dem Stillen zu vergleichen, ist wie einen Apfel Birne zu nennen.
An manchen Tagen kann man mit solchen Fragen besser umgehen, an anderen Tagen weniger. Heute zum Beispiel wäre ich viel besser drauf. Vielleicht beim nächsten Mal. 😉

Ich denke, dass Jenny und Ramona auch noch ein paar Fragen zum besten geben können.

Wie sieht das bei euch aus? Womit werdet ihr immer konfrontiert und wie reagiert ihr auf solche Fragen?

Eure Ceylan

4 comments

  1. Renu says:

    Wie würde meine Hebamme sagen; nicht jede Stillmahlzeit ist ein Schnitzel manchmal ist es auch nur ein Salat. 🙂
    Das gebe ich zum besten wenn mal wieder gesagt wird, wie du Stillst schon wieder.

    • Ceylan says:

      Hallo Frieda,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Wir werden wieder aktiver. Für die nächsten Tage sind einige Beiträge geplant. Liebe Grüße. Ceylan

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